Unterstützungsangebot für Landwirtinnen und Landwirte
Supervision und Coaching in der Landwirtschaft – wozu? Betriebswirtschaftliche oder agrartechnische Beratung sowie die Unterstützung seitens verschiedener politischer Institutionen sind in der Landwirtschaft bekannt und werden vielfach angeboten. Die zusätzliche Unterstützung auf emotionaler, kommunikativer und reflexiver Ebene ist jedoch genauso wichtig. Diese kann im Rahmen von Supervision, Coaching und Beratung erfolgen. Eines macht den Beratungsraum der Landwirtschaft besonders und unterscheidet diesen von vielen anderen Handlungsfeldern von Supervisor*innen und Coaches: der Ort des Lebens ist mit dem Ort der beruflichen Tätigkeit oft identisch.
Vielschichtige Herausforderungen in der Landwirtschaft
Was genau sind denn die Beratungsfelder in der Landwirtschaft? Landwirtinnen und Landwirte stehen heute mehr denn je vor großen Herausforderungen – und diese sind vielschichtig. Sie sind stark betroffen von dem strukturellen Wandel der Arbeitswelt. Denn immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bereit in der Landwirtschaft, insbesondere in der körperlich anspruchsvollen Tierproduktion, zu arbeiten. Zudem haben Menschen, die von der Landwirtschaft leben müssen, mit enormen ökonomischen Unsicherheiten zu kämpfen: die Preise am Weltmarkt schwanken stark und politische Auflagen erfordern hohe Investitionen, beispielsweise in den Umbau von Ställen oder in die Umstellung auf Öko-Landbau. In den letzten Jahren sind die erschwerten klimatischen Bedingungen hinzugekommen und haben zu drastischen Einbußen bei den Ernteerträgen geführt. Der gesellschaftlich und medial ausgeübte Druck auf den Berufsstand tut sein Übriges, um Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland an die eigene Belastungsgrenze zu führen.
Hohe Belastung vor allem für Familienbetriebe
Erhöhte Belastung in der Landwirtschaft betrifft in erster Linie Familienbetriebe, deren Überleben sich die an einer nachhaltigen Landwirtschaft interessierte Allgemeinbevölkerung eigentlich am meisten wünscht. Paradoxerweise sind genau diese Familienbetriebe oft am stärksten von politischen Auflagen und neuen Gesetzen betroffen – meist nicht zu deren Vorteil. Darüber hinaus sind vor allem Familienbetriebe oft auch privat immens gefordert. Grundlegende Themen, mit denen sich viele konfrontiert sehen, sind psychische und physische Belastung durch ein hohes Arbeitsaufkommen, Fragen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Existenzsicherung, fehlende Zukunftsperspektiven sowie der Wunsch nach sozialer Anerkennung. Auch müssen sich viele Betriebe mit einer bevorstehenden Betriebsübergabe und dem damit verbundenen Generationenwechsel auseinandersetzen.
Meine eigene soziale Herkunft
Ich selbst bin im Februar 1989 in Magdeburg geboren und in der Magdeburger Börde aufgewachsen – der Region mit dem besten Ackerboden in ganz Deutschland laut BMEL. Meine Eltern haben nach der Wende ehemalige LPG-Betriebe gekauft und damit eine der wenigen Chancen für ehemalige DDR-Bürger*innen auf Unternehmertum genutzt. Bis heute ist meine Familie der Landwirtschaft beruflich und ideell verbunden. Da also meine eigene Sozialisation im Umfeld von Landwirtschaft stattgefunden hat, maße ich mir an, von einem umfassenden persönlichen Erfahrungshorizont sprechen zu können. Gleichzeitig hat mich mein beruflicher Werdegang in eine andere Richtung geführt, weshalb auch die in der Supervision vorteilhafte und wünschenswerte Distanz vorhanden ist. Die täglichen Herausforderungen von Landwirtinnen und Landwirten in Deutschland sind mir nur zu gut bekannt und deshalb ist es mir ein Anliegen, für und mit dieser Berufsgruppe zu arbeiten.
Mein Angebot für Berufstätige in der Landwirtschaft
Supervision und Coaching finden im beruflichen Kontext statt. Dabei geht es darum, Menschen und Organisationen in ihrem eigenen Reflexionsprozess zu begleiten und ihnen neue Perspektiven aufzuzeigen. Am besten können wir etwas verändern und uns weiterentwickeln, wenn wir uns auf den Weg mit uns selbst und unseren Mitmenschen begeben. Landwirt*innen, deren Mitarbeitende oder Angehörige möchte ich auf der Suche ihres persönlichen Weges begleiten.
Je nach Betriebsstruktur, Situation und Thema sind Supervision und Coaching in unterschiedlicher Form möglich und werden zu Beginn eines Prozesses gemeinsam mit den Ratsuchenden vereinbart. Diese Themen können sein: Verbesserung der Kommunikation, Perspektivwechsel, Arbeitsbelastung und Stressmanagement, Umgang mit Konflikten in der Familie oder mit Mitarbeitenden, Umstrukturierung des Betriebes, Generationenwechsel, Betriebsübergabe oder Betriebsaufgabe.
Kontaktieren Sie mich gern bei Fragen, ich bin gespannt auf Ihre persönliche Geschichte.